26. April 2022 Thema: Bildung Von Ariane Koepke
Schulsozialarbeiter:innen übernehmen im Schulalltag viele wichtige Aufgaben. Sie kümmern sich um die verschiedensten Probleme der Schülerinnen und Schüler. Oft sind sie die einzige Anlaufstelle für junge Menschen. Doch gibt es aktuell viel zu wenig Schulsozialarbeiter:innen an unseren Schulen – besonders Leverkusen nimmt in einem Vergleich einen der letzten Plätze ein. Das möchte ich ändern!
Am 10.04.2022 berichtete der WDR in seiner Sendung „Westpol“ von der in NRW angespannten Situation in Bezug auf Schulsozialarbeiter:innen. Meiner Meinung nach völlig zurecht. Damit Sozialarbeit ihrer Aufgabe nachkommen kann, sollte nach Empfehlungen von Erziehungswissenschaftler:innen der Betreuungsschlüssel 1:150 betragen. Die in der Umfrage des WDR am besten abschneidenden Kommunen kommen aber gerade einmal auf einen Schlüssel von 1:400. In Leverkusen beispielsweise ist ein/eine Schulsozialarbeiter:in für 1368 Schülerinnen und Schüler zuständig. Es ist höchste Zeit die Schulen mit genügend Fachpersonal auszustatten.
Doch das Land NRW verlangt einen kommunalen Eigenanteil von 20 Prozent bei der Förderung von Schulsozialarbeiter:innen. Daher können sich Kommunen nicht ausreichend Personal leisten oder gut ausgebildetes Personal nur befristet einstellen – so wie in Leverkusen. Doch der dargestellte Personal- und Finanzierungsmangel erscheint im Hinblick auf die bedeutsame Arbeiter der Schulsozialarbeiter:innen unvereinbar mit unserer Verantwortung gegenüber den Kindern und Jugendlichen. Wir müssen die Probleme und Sorgen der Schüler:innen ernst nehmen. Insbesondere bei den immer stärker in den Vordergrund rückenden Themen wie Mobbing, Ausgrenzung und Gewalt, bei denen die Schulsozialarbeiter:innen die jungen Menschen unterstützen.
Mir ist es besonders wichtig, dass wir den qualifizierten Schulsozialarbeiter:innen eine gute und sichere Bezahlung sowie berufliche Aufstiegschancen gewährleisten. Das Leben muss über zwei Jahre hinaus geplant werden können. Zudem müssen wir entsprechende Studienplätze ausbauen und die Zugangsvoraussetzungen sinnvoll anpassen. Die Aus-, Fort- und Weiterbildung der Schulsozialarbeit muss auf die gesellschaftliche Wirklichkeit abgestimmt werden, so dass zum Beispiel Seiteneinsteiger:innen die Anerkennung von Berufserfahrung vereinfacht wird. Wir müssen passende Rahmenbedingungen schaffen und die Finanzierung des Personals garantieren, damit wir eine wirkliche Bildungsoffensive einleiten können.
Ich werde mich im Landtag dafür einsetzen, dass Schulsozialarbeit nicht mehr länger von der individuellen Finanzkraft einer Stadt abhängig ist. In Leverkusen und allen anderen Kommunen Nordrhein-Westfalens müssen ausreichend Schulsozialarbeiter:innen unter angemessenen Berufsbedingungen angestellt werden können. Hier braucht es mehr Mut für Gerechtigkeit. Schulsozialarbeit muss für alle Städte vom Land gleich verlässlich finanziert werden. Das ist eine Investition in unsere Zukunft.
Bildnachweis: margie / photocase.de
Die Kinder und Jugendlichen machen 15 Prozent unserer Bevölkerung aus - jedoch 100 Prozent unserer Zukunft! Bildung ist das Einzige, das wir unseren Kindern mitgeben können. Deswegen muss die Bildung endlich in den Fokus unserer Gesellschaft rücken! Daran will ich im Landtag NRW arbeiten.
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