31. Dezember 2021 Thema: Gesundheit & Pflege Von Ariane Koepke
Nach dem aktuellen Krankenhaus-Barometer des Deutschen Krankenhausinstitutes (DKI) geht es den Krankenhäusern in Deutschland wirtschaftlich so schlecht wie seit langem nicht. 60 Prozent der Häuser und damit doppelt so viele wie im vergangenen Jahr rechnen für 2021 mit wirtschaftlichen Verlusten.
Natürlich ist auch die Corona-Pandemie ein Grund dafür. Viele planbare Operationen wurden abgesagt oder verschoben, um Betten für Covid-Patienten freizuhalten. Und viele Menschen sind aus Angst vor Ansteckung nicht zum Arzt und in die Klinik gegangen. In der Folge fehlen den Krankenhäusern wichtige Einnahmen.
Aber das ist nicht der einzige Grund. Für die Finanzierung der Krankenhäuser ist bisher zu 100% die Patientenbehandlung in einem eng gesteckten Rahmen maßgeblich. Das muss aus meiner Sicht geändert werden. Kommunale Krankenhäuser brauchen eine Grundfinanzierung und darüber hinaus eine leistungsbezogene Finanzierung.
Außerdem sollten unter Berücksichtigung der Corona-Situation die Pläne der CDU/FDP-Landesregierung, die Krankenhausplanung zu reformieren, aufgeschoben und neu überdacht werden.
Schließlich muss auch die Situation für das Pflegepersonal schnell und durchgreifend verbessert werden. In den meisten Krankenhäusern, so auch in Leverkusen, fehlen Mitarbeitende in der Pflege. Die Folge ist, dass die körperliche und psychische Arbeitsbelastung vorhandener Pflegekräfte stetig steigt und in vereinzelten Fällen sogar zur Flucht aus dem Beruf führt. Deshalb sind deutlich und dauerhaft bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege das A und O.
Ich werde mich als Abgeordnete für eine Bundesratsinitiative unseres Landes einsetzen, dass bundesweit verbindliche Regelungen zur Personalbemessung in Krankenhäusern sowie ambulante und stationäre Pflege entwickelt, erprobt und anschließend eingeführt werden. Außerdem müssen medizinische und pflegerische Entscheidungen sich wieder in erster Linie am Wohl des Patienten orientieren können und nicht an der wirtschaftlichen Situation. Ich glaube, dass auch dies ein wichtiger Aspekt für viele Angestellte des Gesundheitssystems ist.